Fotocredit: Edgar Berg

Elif

Endlich. „ENDLICH TUT ES WIEDER WEH“. Endlich ist da wieder dieser Schmerz. Nach so langer Zeit ist da wieder dieses Gefühl, nach dem man sich so sehr gesehnt hat. Auf das man sich schon gefreut hat. Auf das man ewig gewartet hat. Voller Vorfreude im Angesicht der Emotionen, die damit einhergehen. Etwas spüren, etwas fühlen – und sei es nur Schmerz. „ENDLICH TUT ES WIEDER WEH“. „Dieses Album ist ein bisschen anders als die bisherigen“, sagt ELIF – und man glaubt ihr sofort. „Die Entstehung war ein richtiger Prozess. Ich habe nicht einfach nur Song nach Song geschrieben, sondern mich vom Titel des Albums leiten lassen.“ Schon auf „NACHT“, ihrem dritten Album, mit dem die Sängerin im September 2020 auf Platz 7 der Offiziellen Charts einstieg, verarbeitete sie eindrucksvoll die Erfahrungen und Erkenntnisse der letzten Jahre. Ihren Burnout, die Trennung von Label und Management, das Ende einer toxischen Beziehung, ihre Therapie, die Auseinandersetzung mit sich selbst und dem was war – all das fließt 2020 nach drei Jahren Funkstille in dieses Album ein. Ganz ohne Filter und doppelten Boden. Ein gutes Jahr später folgt die Nummer 1 für die Collabosingle „HIGHWAY“ mit Katja Krasavice sowie eine Nominierung für den Preis für Popkultur 2021 und eine Teilnahme am „Free ESC“ für die Türkei. Mit ihrem Konzert im Rahmen der „O2 Priority“-Serie setzt ELIF im gleichen Jahr neue Standards im Hinblick auf Live-Stream-Konzerte in Deutschland. Abseits der Bühne ist sie außerdem als Coach der 11. Staffel „The Voice of Germany“ zu sehen und steht gemeinsam mit Kolleg*innen wie Clueso, Johannes Oerding und Lotte als Teil der der 9. Staffel von „Sing mein Song“ in Südafrika vor der Kamera. Aber trotz all dieser Erfolge arbeitet es weiter in ELIF und sie setzt sich mit sich selbst auseinander, reflektiert und wächst. Das Ergebnis dieser Reise zu sich selbst und den eigenen Emotionen ist das Album „ENDLICH TUT ES WIEDER WEH“. Es ist vor allem ein Album über Verluste und den Umgang mit ihnen. Denn ELIF hat während dem Entstehungsprozess Menschen verloren, die ihr nahe standen. „BOMBERJACKE“ beginnt mit einer Reminiszenz an längst vergangene Tage, die wie ein Geist durch das Leben der Sängerin schwebt. In „ROSES“, „BEIFAHRERSITZ“ und „ICH DENK AN DICH“ geht es um das Vermissen, um Nostalgie und Melancholie. Gleichzeitig bringen Tracks wie „LONELY“ und „MEIN
BABE“, die humorvolle Seite des Albums zum Vorschein. „ENDLICH TUT
ES WIEDER WEH“ ist auch ein Album über den Umgang mit all diesen
Erfahrungen, Erlebnissen und Emotionen. Nirgendwo wird das deutlicher als im beeindruckenden Outro „UNENDLICHKEIT“. Ja, „ENDLICH TUT ES WIEDER WEH“ ist ein Album über Schmerz. Aber eben über Schmerz als etwas Vertrautes, das schon einmal dagewesen, ja, fast zur Routine geworden ist. Schmerz als etwas, mit dem man gelernt hat umzugehen. Von dem man sich nicht mehr verletzten lässt, der einen nicht mehr in die Knie zwingt. Sondern Schmerz, den man annimmt, den man umarmt, mit dem man lebt. Jeder von uns. „Ich wünsche mir, dass das Album die Menschen inspiriert, tiefer zu gehen und sich mit ihren eigenen Emotionen oder Schmerzen auseinandersetzen.